Mittwoch, 30. November 2011

Vorhersehbarkeit - warum man zu seinem Tier ehrlich sein sollte

Anfangs, als ich noch nicht viel Erfahrung in der Hunde- bzw. Tiererziehung hatte, dachte ich es wäre eine gute Idee einen Hund zu sich zu rufen und ihm dabei zu vermitteln er würde dann etwas Gutes bekommen (eine Belohnung), auch wenn man das in dem Moment gar nicht im Sinn hatte. Z.B man steht vor der Situation, dass man seinem Hund ein Bad geben will, oder die Pfoten waschen will, oder sonst etwas, das er eigentlich nicht mag, aber man tut so, als würde er eigentlch was Gutes bekommen, damit er kommt. Man zeigt ihm also nicht, was gleich folgen wird, sondern täuscht ihm etwas vor, sonst würde er ja nicht kommen - so glauben wir - und konfrontieren ihn dann promt, wenn es schon zu spät für ihn ist - mit der Wahrheit.

Das funktioniert auch - genau ein Mal. Hunde sind weit schlauer, als wir Menschen es ihnen oft zugestehen wollen. Was man dann davon hat ist, dass der Hund in Zukunft auch sonst nicht mehr so recht kommen wird, und es sich erst recht genau überlegt, ob er jetzt folgt, er hat ja schon böse Überraschungen dabei erlebt.

Viel besser ist es meiner Meinung nach, ihm auch schlechte Dinge durch ein eindeutiges Signal anzukündigen, damit er weiß, was folgt. Dann kann er in Zukunft wenigstens die Situationen unterscheiden, wo ihm garantiert nichts Böses widerfährt und wird zumindest in diesen Situationen zuverlässig folgen.

Ich habe begonnen Rayo das Pfoten waschen - etwas das ihm überhaupt nicht behagt - genau mit diesen Worten anzukündigen. Dafür, dass er sich nicht sofort aus dem Staub macht bei diesen Worten habe ich eine einfache Lösung - ich schließe einfach die Tür die den Rest der Wohnung vom Eingangsbereich und Küche trennt.

Was sich nach ein paar Tagen herausgestellt hat ist, dass er zwar nicht gerne, aber trotzdem gehorcht. Er geht freiwillig auf den Pfotenwaschplatz und stellt sich in die gelernte Pfotenwaschposition und wartet auf seine Behandlung.

Er weiß auch, dass er danach eine kleine Belohnung bekommt und dass die Tür außerdem so lang nicht geöffnet wird, bis wir fertig sind.

Heute wollte er sich zum Beispiel nachdem ich ihm 2 Pfoten gewaschen hatte schon verabschieden. Ich habe ihn aufgefordert zu kommen, immer mit den Worten "Komm - Pfoten waschen". Er hat mich zwar mit gesenktem Haupt angesehen, ist aber doch wieder gekommen - sogar bis zu dem Punkt auf dem ich auf den Boden gedeutet habe. Er hat die rechte Pfote leicht gehoben und hat sein Gewicht bereits in Erwartung der Pfotenwäsche auf die anderen 3 Beine verlagert. Er wusste also was kommt.

Fazit ist für mich - man erleichtert sowohl sich als auch dem Tier das Leben indem man sich nichts vormacht. Es bringt nichts so zu tun als würde etwas Gutes folgen, wenn etwas unangenehmes für das Tier folgt. Vorhersehbarkeit ist etwas das sowohl Hunden als auch uns Menschen sehr sehr wichtig ist.

Wenig ist unangenehmer, als eine böse Überraschung zu erleben.

Sehr inspirierend ist in diesem Zusammenhang dieser Artikel - der mich vielleicht nicht sofort nachdem ich ihn gelesen habe - aber wahrscheinlich doch auf subtilere Weise - überhaupt darauf gebracht hat Vorhersehbarkeit mit Training bzw. Kommunikation mit Tieren in Verbindung zu bringen.

Montag, 28. November 2011

Beziehungs-kiste... äh... -zone

Ich habe schon immer gefunden, dass Rayo zu meinem sozialen Wohlbefinden beiträgt. Vom ersten Tag an, wo ich ihn hatte, merkte ich sofort, dass ich unglaublich viel öfter mit Menschen ins Gespräch komme und sich nette Unterhaltungen ergeben - etwas, das mir früher eher selten bis nie passiert ist.
Inzwischen ist es für mich zur Selbstverständlichkeit geworden, täglich neue (flüchtige) Bekanntschafte zu schließen und - auch wenn es immer noch im Prinzip Fremde sind, die ich täglich in der Hundezone treffe - eine gewisse Vertrautheit mit ihnen hat sich eingestellt. Man kennt sich, man grüßt sich, man erzählt sich ein bisschen was oder man hält Smalltalk, unterhält sich über die Eigenheiten der Hunde. Es ist schön. Ich verstehe jetzt vollkommen, warum es immer heißt, dass Hunde gut für die Psyche sind.
Doch ist die Sache trotzdem noch um etwas phantastischer geworden. Eine Frau mittleren Alters hat mir und einer anderen Hundezonenbekanntschaft erzählt, dass sie sich vor kurzem in der Hundezone verliebt hat. Nicht nur das - sie hat einen Parnter gefunden, mit dem sie jetzt seit ein paar Wochen eine Beziehung führt. Sie sagte selbst, "dass ich mich mal in der Hundezone verliebe, hätt ich mir nicht gedacht". Und ist das nicht toll?
Irgendwie logisch, wenn man länger darüber nachdenkt. Leute, die in die Hundezone gehen, kennen zumindest schon einmal eine Gemeinsamkeit, die sie miteinander teilen - Hunde eben.

Dienstag, 22. November 2011

Tail Wagging (Schwanzwedeln) - Meine Theorie dazu

Ursprünglich als Antwort auf diesen Artikel:

I think dogs are wagging their tail when they are agitated - this can be because of happiness or because of something else. But you will see the difference, if you know the dog, from the other signs. What is the rest of the body doing? Is it up straight? Is he ducking towards the ground? How do the eyes and the ears look?
You have to consider the whole body language not just the tail!
I don't believe that it is always a display of conflict, when they wag their tails. Maybe the movement stems from that background. Like the laughing of humans too. I once heard a theory (in a television documentary) that some scientists think that loughing with the mouth wide open - the big "ha, ha, ha" - comes from an expression of surprise or little shock - like the first moment when you hear the puch line of a really good joke and you hold your breath for a split second til you burst into a really good lough.
I think it's the same with the tail wagging. The excitement has to go somewhere and so often the whole body starts to move. If you reduce that movement to its most basic elements - it's the tail wagging.